Das wichtigste weiblichen Geschlechtshormone
Die wichtigsten Sexualhormone der Frau sind die Östrogene (ursprünglich „Estrogene“), von denen es mehr als 30 verschiedene gibt. Die Östrogen-Arten lassen sich in natürliche und künstliche unterscheiden, wobei zu den natürlichen
Östradiol, Östron und Östriol gehören und zu den künstlichen unter anderem Mestranol, Stilben und Ethinylöstradiol, die auch zur Empfängnisverhütung eingesetzt werden. Daneben enthalten auch einige Pflanzen wie die Yamswurzel natürliche Östrogene, die unter dem Überbegriff Phytohormone zusammengefasst werden.
Aus der Yamswurzel kann man naturidentische Hormone herstellen, aber auch Hormone zur Empfängnisverhütung.
Aufgaben der Östrogene
Sie werden zum größten Teil in den Eierstöcken gebildet, ein Teil aber auch im Gelbkörper sowie in der Nebennierenrinde, den Muskeln und sogar im Fettgewebe, weshalb fülligere Frauen in der Regel einen höheren Östrogenspiegel besitzen als sehr schlanke. Aber auch Männer produzieren in ihren Hoden eine kleine Menge an Östrogenen!
Die Östrogene bzw. Estradiol geben dem weiblichen Körper sein typisches Aussehen (Brüste, gerundete Hüften) und sorgen für die Befeuchtung der Schleimhäute im Vaginalbereich. Ohne dieses Hormon wäre aber vor allem eine Schwangerschaft unmöglich: Die Östrogene sind es, die den Eisprung möglich machen und die Gebärmutterschleimhaut auf- und abbauen. Während einer Schwangerschaft werden in der Plazenta große Mengen an Östrogenen gebildet.
Daneben sind die Östrogene, deren Ausgangsmaterial zum Teil das Progesteron ist, für die Elastizität der Haut verantwortlich, den Knochen- und Fettstoffwechsel und nicht zuletzt auch für die Libido.
Wenn die Östrogenproduktion in den Wechseljahren zurückgeht, hat das daher erhebliche Auswirkungen auf die physische und psychische Verfassung der Frau.
Ursache |
Estradiol erniedrigt
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Estradiol erhöht
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mögliche Symptome |
Estradiol erniedrigt
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Estradiol erhöht
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Wechseljahre
Was passiert, wenn der Hormonspiegel sinkt?
Der wachsende Östrogenmangel, der normalerweise später als der Progesteronmangel auftritt, macht sich vor allem im fortgeschrittenen Stadium der Wechseljahre sowie in der Postmenopause bemerkbar, wobei es von Frau zu Frau unterschiedlich ist, in welchem Ausmaß bestimmte Begleiterscheinungen des Klimakteriums auftreten.
Die Drosselung der Östrogenproduktion hat vor allem Auswirkungen auf die Menstruation, die sowohl stärker als auch schwächer ausfallen kann, oft verlängerte Zyklen aufweist oder sogar für längere Zeit ganz ausfällt. Auch Schmier- und Zwischenblutungen gehen meistens auf den Mangel an Östrogenen zurück.
Dass der Östrogenspiegel allmählich sinkt, merken Frauen aber auch daran, dass ihre Haut trockener wird und vermehrt zur Faltenbildung neigt, und dass ihre Haare nicht mehr so voll und glänzend sind wie in jüngeren Jahren. Produziert der weibliche Körper nicht mehr so viele Östrogene, steigt außerdem das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Auch die Gefahr, an Osteoporose zu erkranken, ist deutlich erhöht, da Östrogene unter anderem den Knochenstoffwechsel steuern. Und selbst das Hörvermögen kann sich infolge des wachsenden Östrogenmangels verschlechtern.
Dazu kommen die typischen Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Weinerlichkeit und depressive Verstimmungen. Haben Sie einige der aufgezählten Probleme und möchten Sie was dagegen tun, dann lassen Sie einen Hormonspeicheltest machen.
Sie müssen dann keine künstlichen Hormone einnehmen. Die Behandlung erfolgt dann ganzheitlich mit Homöopathie und naturidentischen Hormoncremes.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch das Gegenteil möglich ist – eine zu hohe Produktion von Östrogenen. Dieses Problem, tritt manchmal bei stark übergewichtigen Frauen auf, in deren Fettzellen sich dann so große Mengen von Östrogenen bilden, dass dies den gesamten Hormonhaushalt durcheinander bringen und sich negativ auf die Fruchtbarkeit der betreffenden Frauen auswirken kann.
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