Östrogendominanz
Von einer Östrogendominanz spricht man, wenn in den Eierstöcken so wenig Progesteron gebildet wird, dass das Gleichgewicht von Progesteron und Östrogen gestört wird, es also zu einem Übergewicht der Östrogene kommt. Das Progesteron ist ja der Gegenspieler des Östrogens und muss daher in einem bestimmten Verhältnis zu diesem stehen, um das hormonelle Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
Mögliche Ursachen der Östrogendominanz
Eine Östrogendominanz ist nicht nur bei einem Östrogenüberschuss gegeben, wenn eine Frau also tatsächlich zu viele Östrogene im Körper hat, wie etwa bei der Einnahme der Pille oder bei einer Hormonersatztherapie. Zu einer Östrogendominanz kann es auch in den Wechseljahren kommen, wenn die Produktion der weiblichen Sexualhormone allmählich nachlässt, dabei der Progesteronabfall aber stärker ausfällt als der Östrogenabfall. Denn auch in diesem Fall ist das Gleichgewicht der beiden Hormone in ihrem prozentualen Verhältnis zueinander gestört. Die Folge ist, dass der Körper auf diese Dysbalance so reagiert, als bestünde ein Östrogenüberschuss, auch wenn es sich lediglich um eine Östrogendominanz handelt.
Zu einer Dominanz der Östrogene kann es ferner durch Umwelteinflüsse kommen. Dazu zählen der Verzehr von hormongemästetem Fleisch sowie die in Plastik enthaltenen Weichmacher.
Symptome einer Östrogendominanz
Die Östrogendominanz gilt nicht nur als wichtigste Ursache des Prämenstruellen Syndroms, sondern auch als Grund für die vielfältigen Beschwerden, von denen Frauen während der Wechseljahre betroffen sein können. Nicht so sehr ein Östrogenmangel, sondern vielmehr die Dominanz des Östrogens, die sich aus der Tatsache ergibt, dass zuerst nur die Progesteronproduktion abnimmt, ist demnach in vielen Fällen verantwortlich für Symptome wie Gewichtszunahme, Gelenkschmerzen, trockene Haut, Wassereinlagerungen im Bauchbereich, Unterfunktionen der Schilddrüse, ein erhöhtes Krebsrisiko, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Unfruchtbarkeit, Brustspannen, Hitzewallungen und Zyklusstörungen – zumindest zu Beginn der Menopause und den Jahren davor, oft schon ab Mitte 30. Aber auch in fortgeschrittenen Stadien des Klimakteriums gehen viele gesundheitliche Probleme eher auf das Konto der Östrogendominanz als auf einen Mangel an diesem weiblichen Sexualhormon.
Die Behandlung der Östrogendominanz
Um eine Östrogendominanz zu behandeln, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die häufig miteinander kombiniert werden, da sie so den besten Effekt erzielen:
- die Verwendung einer Progesteron-Creme, die die Dominanz des Östrogens zurückdrängt,
- viel Wasser trinken, um die Eierstöcke in ihrer Progesteronproduktion durch eine gute Versorgung mit Nährstoffen zu unterstützen,
- regelmäßige Bewegung, die ebenfalls eine Östrogendominanz lindert, wobei vor allem Hormonyoga zu erwähnen ist, das dazu beitragen kann, die Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen,
- und schließlich progesteronähnliche Phytohormone, die in Heilpflanzen wie dem Mönchspfeffer, der Nachtkerze und dem Frauenmantel, sowie in Nahrungsmitteln wie der Yamswurzel, Karotten und Kopfsalat enthalten sind.
Bevor man regulierend in das Hormonsystem eingreift, sollte man einen Hormonspeicheltest durchführen, damit man genau weiß, wie die Hormone zueinander stehen.
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