Hautpflege im Einklang mit unserer Haut
Die Haut ist unser größtes Organ und unsere Grenze zur Außenwelt. Der Zustand der äußersten Schicht der Haut, des Stratum Corneum, entscheidet darüber, ob unsere Haut glatt und strahlend wirkt, oder strapaziert, rau und schuppig. Unzähligen äußerlichen Einflüssen ist das Stratum Corneum tagtäglich ausgesetzt – und dazu zählen nicht zuletzt Kosmetik und Hautpflege.
Die Korneotherapie beruht auf dem Prinzip, die Haut mit möglichst hautverwandten Wirkstoffen und Texturen zu pflegen, um das natürliche Gleichgewicht und die schützende Barrierefunktion des Stratum Corneum zu erhalten, beziehungsweise wiederherzustellen. Eine korneotherapeutische Pflege hält nicht nur die Oberfläche der Haut intakt, sondern nährt und regeneriert auch tiefer liegende Hautschichten. So bleibt die Haut langfristig gesund und attraktiv.
Entwickelt für die Therapie von Barriere- und Verhornungsstörungen wie Neurodermitis oder Akne, kann das Prinzip als präventive Korneotherapie auf die tägliche Hautpflege übertragen werden.
Das Stratum Corneum – komplexes Gleichgewicht
Das Stratum Corneum ist schichtförmig in sogenannten Bilayern angeordnet. Es setzt sich unter anderem aus barriereaktiven Stoffen wie Ceramiden und Sphingomyelinen, Cholesterin und Fettsäuren zusammen, die sich in einem Gleichgewicht befinden. Wird diese Homeostase gestört, äußert sich das in einer nicht mehr intakten Hornschicht. Die Hautoberfläche erscheint trocken und rau, sie altert vorzeitig.
Insbesondere die richtige Ceramidkonzentration spielt eine Schlüsselrolle für gesunde Haut. Überhöhte Ceramidkonzentrationen treten in gealterten Zellen auf und leiten ab einer bestimmten Stufe den gezielten Zelltod ein. Eine Unterrepräsentation von Ceramiden führt dagegen zu Trockenheit und Sprödigkeit. Das die essenzielle Linolsäure enthaltende Ceramid I kann vom Körper nur über die Nahrung oder durch topische Applikation aufgenommen werden. Ist der Ceramidhaushalt gestört, durch einseitige Ernährung oder bei einer neurodermitischen Erkrankung, muss der Haut von außen Ceramid zugeführt werden. Auch übertriebene Hygiene und falsche Pflege können zu einer gestörten Ceramidkonzentration und einer angegriffenen Hautbarriere führen und eine spezielle Pflege notwendig machen.
So könnte Ihre kosmetische Behandlung bei Neurodermitis aussehen.
Unterstützung der Selbstregeneration
Herkömmliche Hautpflege lagert sich meist wie ein Film über der Haut an, der zwar die Feuchtigkeit darunter erhöht und vor äußeren Einflüssen abschirmt, die selbstregenerierenden Kräfte der Haut jedoch mindert oder sogar unterdrückt. So zum Beispiel beim Einsatz von Paraffinölen, die okklusiv und filmbildend wirken. Duftstoffe, Konservierungsmittel und Emulgatoren wirken ebenso als Fremdstoffe auf der Haut. Sie können bei einem bereits barrieregestörten Stratum Corneum tiefer eindringen und Irritationen und Allergien auslösen.
Demgegenüber sind korneotherapeutische Produkte der natürlichen Struktur und Zusammensetzung der Haut nachempfunden. Die verwendeten Fette sind natürliche Triglyceride, die den Hautfetten stark ähneln. Pflanzliche Sheabutter mit ihren Sterinen gleicht dem hauteigenen Cholesterin. Pflanzliche Öle können zusätzlich zur Glättung und Befeuchtung der Haut beitragen.
Die Fette in Kombination mit individuell angepassten Wirkstoffen werden in Form von Basiscremes mit Derma Membran Struktur auf die Haut appliziert. Die Derma Membran Struktur ist der Bilayerstruktur des Stratum Corneum verwandt, die Creme wird so von der Haut optimal aufgenommen. Bei extrem trockener Haut können auch wasserfreie Oleogele an die Stelle von Basiscremes treten. Zusätzlich stehen Liposomenpräparate und Nanopartikel zur Verfügung, um Wirkstoffe in tiefere Hautschichten zu transportieren. Das in solchen Wirkstoffträgern enthaltene Phosphatidylcholin setzt die essenzielle Linolsäure frei und kann so als Substrat fürs Ceramid I dienen. Phosphatidylcholin ist außerdem an der Transformation von Ceramiden in Sphingomyeline maßgeblich beteiligt und kann so auf die Zellalterung Einfluss nehmen, die mit einer erhöhten Ceramidkonzentration korreliert.
Alle korneotherapeutischen Präparate können modular kombiniert werden und den unterschiedlichsten Hautbildern angepasst werden. In Liposomenpräparaten oder nanoverkapselter Form lassen sich Vitamine A, C, E und K, Coenzym Q 10, Hyaluronsäure, Harnstoffe, Aminosäuren, pflanzliche Wirkstoffe aus Algen, grünem Tee oder Hamamelis eine Vielzahl anderer hautpflegender Wirkstoffe in die Haut transportieren. Dabei erhöhen die Phosphatidylcholin enthaltenden Wirkstoffträger kurzzeitig die Durchlässigkeit der Hautbarriere, sodass die Wirkstoffe gut in tiefere Hautschichten vordringen, wo sie besonders effektiv wirken und Depots ausbilden können. Umgekehrt können Basiscremes mit Membranstruktur die Barriereleistung des Stratum Corneum erhöhen. So kann die Haut beliebig auf Transport- beziehungsweise Sperrfunktion eingestellt werden, was optimale Pflege bei höchstem Hautschutz gewährleistet.
Auf hautfremde, okklusive oder potentiell irritierende Stoffe wie Paraffinöl, Vaseline und mineralische Wachse, Duftstoffe, Konservierer und Emulgatoren wird konsequent verzichtet.
Korneotherapeutische Hautpflege ist die ideale Pflege für die aktive Regeneration und Pflege von problematischer, erkrankter oder empfindlicher Haut, aber auch die erste Wahl für eine präventive Unterstützung der hauteigenen Schutzbarriere.
Schauen Sie sich hier einen kleinen Video an, wie Ihre individuelle Creme angerührt wird.