Nadelepilation
Nadelepilationen beziehungsweise Elektroepilationen werden bereits seit 1875 zur dauerhaften Haarentfernung praktiziert. Es geht hierbei um die einzige Methode, die von der „Food and Drug Administration“ (FDA) für die permanente Haarentfernung zugelassen ist. (Die FDA ist eine weltweit anerkannte medizinisch-technische Prüfstelle.) Elektroepilation ist faktisch die am besten erprobte Methode zur nachhaltigen Haarentfernung, die heute nach dem Stand der Technik angewendet wird. Ihr unbestreitbarer Erfolg gründet auf der endgültigen Zerstörung des Haarfollikels samt germinativer Zellen.
Historische Entwicklung der Nadelepilation
Schon die alten Ägypter beschäftigten sich neben dem Bau ungezählter Pyramiden auch mit der Entfernung lästiger Körperbehaarung. Dabei war der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Harze, Pflanzenextrakte und sehr scharf geschliffene Muscheln standen hoch im Kurs. Die südamerikanischen Indianer hatten offenbar viel Zeit und zupften jedes einzelne Haar samt Wurzel in langwierigen Sitzungen heraus.
Es war im Jahre 1875, als der Augenarzt Charles E. Michels mit eingewachsenen Augenwimpern eines Patienten konfrontiert wurde. Er versuchte, die Wimpernhaare mithilfe einer Nadel, die er an Gleichstrom anschloss und direkt in den Haarkanal einführte, für immer zu entfernen. Diese Methode war natürlich langwierig, weil jedes einzelne Haar so behandelt werden musste.
Es war daher nur folgerichtig, dass 1916 ein Multineedle-Verfahren durch Professor Paul Kree entwickelt wurde. Durch die gleichzeitige Verwendung von 24 Sonden konnten nun gleichsam größere Hautflächen von Haaren befreit werden. Ähnlich wie seinerzeit eine Telefonistin steckte dazu die Elektrologistin ständig die Sonden um. Das Verfahren, wahrscheinlich auch begründet auf dürftigen Ergebnissen, hat sich aber nicht durchsetzen können.
Im Jahre 1923 entwickelte dann der Arzt Henri F. Bordier eine neue Methode mit der Bezeichnung Thermolyse Technik. Er wandte sich vom Gleichstrom ab und probierte es mit unterschiedlichen Frequenzen des Wechselstroms. Dabei fand er heraus, dass die besonders hohen Frequenzen zu nachhaltigen Erfolgen bei der Haarentfernung führen.
Diese Methode wurde im Laufe vieler Jahrzehnte immer weiter optimiert und wird bis heute, insbesondere in den USA, sehr verbreitet angewendet. Der Entwicklungsweg der Nadelepilation ist noch gekennzeichnet von Arthur R. Hinkel und Henri F. Bordier, die gemeinsam 1938 das Blendverfahren entwickelt haben. Charakteristisch für ihr Verfahren ist die gleichzeitige Nutzung von Gleich- und Hochfrequenz-Wechselspannungen. Das zugrunde liegende Elektrolyseverfahren konnte dadurch in seiner Effizienz signifikant verbessert werden und hat sich in dieser Form bis heute durchgesetzt.
Wie läuft eine Nadelepilation ab?
Bei der Elektroepilation wird eine extrem dünne, sterile Edelstahlnadel, deren Stärke und Länge auf die Haaransatzpunkte abgestimmt sind, in die Haarfollikel eingeführt. Mittels dieser Nadel (Elektrode) wird eine genau dosierte elektrische Spannung in den Follikel eingeleitet. Bei Einstellung der hochfrequenten Wechselspannung kommt es durch Erhitzung zur thermolytischen Follikelzerstörung. Im Falle des Gleichstroms tritt durch das Blend- oder Elektrolyse-Verfahren eine für den Follikel „tödliche“ chemische Reaktion ein. Wegen der nachhaltigen Beschädigung der Haarwachstumszellen kann das Haar nicht mehr nachwachsen. Es ist daher sinnvoll, dass bei jungen Menschen unter 16 Jahren die Einwilligung der Erziehungsberechtigten nachgefragt wird.
Vorteile der Nadelepilation
Bereits in ihrer Ausgabe vom April 2005 hat die Zeitschrift „Stiftung Warentest“ mit dem Artikel „Haarentfernung, was wirklich hilft“ über verschiedene Methoden zur Haarentfernung einschließlich der Auswirkungen ausführlich berichtet. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass allein die Elektroepilation ein Verfahren darstellt, mit dem Haare aller Haarfarben auf jeder Hautfarbe auf Dauer entfernt werden können.
Die Nadelepilation funktioniert übrigens völlig unabhängig vom Haartyp und von der Haarfarbe. Das mag im ersten Moment banal klingen, aber die Lasermethode kann beispielsweise nur bei Menschen mit heller Haut und dunklen Haaren erfolgreich angewendet werden. Selbst bei grauen Haaren versagt der Laserstrahl. Dagegen beeinflusst der Melaningehalt der Haare nicht den elektrischen Stromfluss und daher kann die Elektroepilation auch bei grauen, hellblonden oder Flaumhaaren erfolgreich angewendet werden.
Im Übrigen verwies der Artikel von der Stiftung Warentest auch darauf, dass die Lasermethode bei gut gebräunter Haut zu Verbrennungen führen kann. Damit disqualifiziert sich diese Methode auch weitgehend während der Sommermonate. Eine solche Einschränkung gibt es bei der Elektroepilation nicht.
Die drei Varianten der Elektroepilation
- Elektrolyse
Dies ist das ursprüngliche Verfahren. Verwendet wird galvanischer Strom (Gleichstrom). Durch eine chemische Reaktion wird der Follikel in der Haut zerstört, wozu die Sonde mindestens zwei Minuten im Follikel verbleiben muss. Sehr zeitintensive Methode und kommt deshalb in Deutschland kaum noch zur Anwendung. - Thermolyse
Nachdem die Sonde in den Follikel eingeführt wurde, wird sie mittels hochfrequenten Wechselstroms erhitzt, wodurch das umliegende Gewebe „koaguliert“ wird, was einer Verödung gleichkommt. Jeder Einzelvorgang dauert in etwa nur eine Sekunde, was gegenüber der Elektrolyse eine 120-fache Geschwindigkeitssteigerung bedeutet. Die geschickte Elektrologistin behandelt auf diese Weise bis zu 20 Haare pro Minute. Im Ergebnis können so auch größere Flächen innerhalb einer akzeptablen Dauer bearbeitet werden. - Blend-Methode
Wenngleich hierbei Gleichstrom und Wechselstrom zur Anwendung kommen, handelt es sich nicht nur um eine Vermischung der beiden oben genannten Methoden. Zwar dient auch hier der Gleichstrom zur Herbeiführung der elektrochemischen Reaktion, aber die sich daran anschließende Wechselstrombehandlung hat die Aufgabe, die bereits eingesetzte chemische Zellzerstörung zu beschleunigen. Mit dieser Methode dauert die Behandlung eines Haares ungefähr drei bis fünf Sekunden.
Wichtig für die Auswahl der besten Vorgehensweise sind die individuelle Behaarungssituation, die Schmerzempfindlichkeit des Kunden und seine Hautreaktionen.
Auch wenn es sich bei der Elektroepilation um ein schonendes und nachhaltiges Verfahren handelt, der Ansatz ist eine bewusste Schädigung gesunder Körperzellen. Unter besonderen Umständen können dadurch Veränderungen im Zellkern ausgelöst werden, die Konsequenzen haben können. Wer seine Haare aus kosmetischen Gründen entfernen möchte, sollte wissen, dass auch dies einen kleinen Eingriff darstellt, der Nebenwirkungen auslösen kann. Daher spielt die Ausbildung und Berufspraxis der Elektrologistin eine ganz entscheidende Rolle. Auf die richtige Auswahl der Kosmetik-Elektrologie-Praxis und eine kompetente Beratung sollte man also besonderes Gewicht legen.
Gute Resultate werden bei der Elektroepilation dann erreicht, wenn diese von qualifizierte Fachpersonen durchgeführt werden. Wissen, Geschicklichkeit und Erfahrung ist unabdingbar.
Fazit:
- Die Nadelepilation wird punktgenau auf den Haar-Follikel gerichtet und berücksichtigt den individuellen Zustand der Haut und Haare des Kunden
- Bei sauberer und exakter Durchführung werden Verbrennungen oder Vernarbungen vollständig vermieden
- Es handelt sich um eine Behandlung für jeden Haartyp, die jederzeit durchgeführt werden kann
- Die behandelten Follikel produzieren nie wieder Haare
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