Hautpflege bei Laser-IPL Anwendungen
Wie wichtig ist die Hautpflege während der Behandlung?
Die Hautpflege wird oft vernachlässigt. Laser und IPL-Systeme werden in der dermatologisch-kosmetischen Praxis immer häufiger zur dauerhaften Haarentfernung und Hautauffälligkeiten wie Hyperpigmentierungen, Besenreisern, erweiterten Blutgefäßen, Narben, aber auch zur allgemeinen Strukturverbesserung der Haut eingesetzt.
Von professioneller Hand ausgeführt, bergen Laser- und insbesondere IPL-Behandlungen im Normalfall keine größeren Risiken. Dennoch muss mit einigen Nebenwirkungen gerechnet werden. Die Minimierung von Nebenwirkungen sowie der optimale Behandlungserfolg ist dabei maßgeblich von der richtigen Vor- und Nachsorge durch eine optimierte Pflege der Haut abhängig.
Wirkprinzip von Laser und IPL
Das Wirkprinzip von Laser- und IPL (Intensed Pulsed Light)-Systemen basiert auf der Applikation hochenergetischen Lichts, das zur Beseitigung störenden Gewebes eingesetzt wird. Das Licht wird dabei vom sogenannten Zielgewebe, beispielsweise der Haarwurzel, dem Blutgefäß oder Pigmentfleck absorbiert und in Wärme umgewandelt.
In der Folge werden Haarwurzel, respektive Blutgefäß oder pigmentierte Stelle selektiv zerstört. Die Haut muss durch eine optimale Hautpflege unterstützt werden. Um eine selektive Zerstörung zu erreichen, müssen die Wellenlängen des Lichts genau auf das Zielgewebe eingestellt werden.
Während Laser dabei nur eine spezifische Wellenlänge aussenden, nutzen IPL-Systeme das gesamte Spektrum einer Lichtquelle, das durch Filter auf den jeweils wirksamen Bereich verkleinert werden kann. Sie sind deshalb oft vielfältiger einsetzbar. Moderne Geräte verfügen grundsätzlich über eine zusätzliche Hautoberflächenkühlung, die zur Schonung des Gewebes beiträgt.
Nichtsdestotrotz – ob Laser- oder IPL – die Applikation hochenergetischen Lichts stellt immer eine Belastung für die Haut dar. Eine sorgfältige und professionelle Vorbereitung und nachfolgende dermatologische Hautcreme ist deshalb A und O jeder Laser- oder IPL-Behandlung.
Hautpflege vor der Behandlung
Was Sie vor einer Laser/IPL-Behandlung tun können
- Verzichten Sie bereits einige Wochen vor der Behandlung strikt auf Sonnenbäder, Solariumbesuche oder die Anwendung von Selbstbräunern. Grundsätzlich wirken Laser- und IPL-Behandlungen auf heller Haut effektiver als auf dunkler oder gebräunter. Damit das Licht selektiv vom Zielgewebe absorbiert werden kann, muss sich dieses vom umliegenden Gewebe abheben.
- Verwenden Sie keine Produkte mit fotosensibilisierenden Inhaltsstoffen wie Johanniskrautextrakt oder ätherische Öle aus Teebaum, Bergamotte oder Zitrusfrüchten. Verwenden Sie in Ihrer Hautbehandlung keine Retinoide wie Vitamin A und Vitamin A-Säure.
- Unterstützen Sie die Regenerationskraft Ihrer Haut durch eine optimierte Hautpflege. Eine Laser/IPL-Behandlung stellt immer eine, wenn auch nur punktuelle, Störung der Hautbarriere dar und darf deshalb prinzipiell nur auf gesunder und regenerationsfähiger Haut durchgeführt werden. Bereits einige Wochen vor der Behandlung empfiehlt sich eine spezielle Hautpflege mit Phosphatidylcholin haltigen Produkten zur Stärkung der Hautbarriere. Vor der Behandlung können kleinere Dosen liposomal verkapselter Vitamin C-Derivate vor Lichtschäden schützen und die Regeneration durch Aktivierung der Kollagenproduktion unterstützen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: reine Vitamin C-Lösungen wirken im Gegenzug kontraproduktiv und können sogar bräunliche Verfärbungen hervorrufen.
- Verzichten Sie auf alles, was den Eigenschutz Ihrer Haut herabsetzt, wie okklusiv wirkende Produkte und Lotionen mit Paraffinen und Mineralölen.
Welche Nebenwirkungen sehr selten auftreten können und worauf Sie nach einer Behandlung achten müssen
- Direkt nach der Behandlung treten häufig Hautrötungen, sogenannte Erytheme, auf. Klingen diese nicht rasch ab wird die Haut gekühlt. Aloe Vera in der Hautpflege wird als angenehm empfunden. Seltener bilden sich Verkrustungen und Abschuppungen. Lassen Sie der Haut Zeit und Ruhe, um sich zu regenerieren und verzichten Sie auch hier zunächst auf Ihre übliche Hautpflege. Nach Absprache können fettarme Wirkstoffkonzentrate die Heilung beschleunigen.
- Entzündungen und nässende Stellen müssen immer antiseptisch behandelt werden, sonst können sich Narben bilden!
- Ihre Haut ist nach der Behandlung besonders lichtempfindlich und benötigt einen hohen Lichtschutz in der Hautpflege. Wird die Haut in diesem Stadium ungeschützt der Sonne oder dem Solarium ausgesetzt, bilden sich Pigmentflecken! Je nach Behandlung muss ein hoher Lichtschutz bis zu mehrere Monate konsequent angewendet werden.
- Erst wenn sich die Haut beruhigt hat, können fetthaltige Cremes und Make Up in der Hautpflege zum Einsatz kommen.
Wie Sie Ihre Haut nach einer Laser/IPL-Behandlung zusätzlich mit Hautpflege unterstützen können:
- Sobald sich die Haut beruhigt hat, fahren Sie auch nach der Behandlung mit einer regenerations- und Barriere stärkenden Hautpflege fort.
- Vitamin A-haltige Pflegeprodukte unterstützen zusätzlich die hauteigene Regeneration und wirken Narbenbildungen entgegen. Länger anhaltende leichte Rötungen lassen sich mit Lotionen mit D-Panthenol und Linolensäure in der Hautpflege mildern.
- Bei starker Trockenheit können Präparate mit Hyaluronsäure, Aloe Vera und Alginaten die Hautfeuchtigkeit erhöhen und einen schützenden Film auf der Hautoberfläche bilden.
- Juckreiz kann durch Hautpflege Produkte mit niedrig dosiertem Urea gemildert werden.
- In meiner Praxis habe ich gute Erfolge zur Unterstützung bei Haarproblemen mit Hautpflege Cremes und Gels angereichert mit Phytohormone.