Haaraufbau – Keratin – Bausubstanz von Haar und Nägeln
Unser Haar besteht, wie übrigens bei allen anderen Säugetieren auch, in erster Linie aus Keratin. Der Haaraufbau ist sehr ähnlich. Keratin zählt wie das Kollagen des Bindegewebes zu den Strukturproteinen und ist für Festigkeit und Elastizität von Haaren und Nägeln verantwortlich. Als sogenannte Hautanhangsgebilde entstehen die Haare unterhalb der sichtbaren Hautoberfläche. So unterscheidet man die in der Haut befindliche Haarwurzel vom sichtbaren Teil des Haares, dem Haarschaft oder Haarstamm. Erfahren Sie mehr zum Haaraufbau.
Wo das Haar entsteht, Haaraufbau
Die in der Haut verankerte Haarwurzel mündet an ihrem unteren Ende in die knollenartige Haarzwiebel, den sogenannten Bulbus. Die Haarzwiebel könnte man auch als eigentliche Haarfabrik bezeichnen: Hier bilden sich fortlaufend neue Keratinzellen, die kontinuierlich nach oben geschoben werden und schließlich als sichtbares Haar auf der Hautoberfläche austreten. Im Bereich der Haarzwiebel befinden sich auch zahlreiche Melanozyten, Pigmentzellen, die ihre Pigmente an das sich bildende Haar abgeben und so für die je individuelle Haarfarbe verantwortlich sind. Ist dieser Teil des Haares unter der Haut gut durchpigmentiert, lässt sich gut eine ELOS®-Epilation für die dauerhafte Haarentfernung durchführen.
Die Haarzwiebel, der untere Teil des Haaraufbaus wird von unten durch die sogenannte Haarpapille versorgt, die aus Bindegewebe und feinen Blutgefäßen besteht. Haarzwiebel und Haarpapille sind im Haarfollikel eingebettet, der bis tief in die Lederhaut oder Unterhaut reicht. In den Haarfollikel, der schräg zur Hautoberfläche verläuft, münden eine bis mehrere Talgdrüsen, die eine schützende Fettschicht um das Haar produzieren. Teilweise befinden sich hier auch Duftdrüsen. Darüber hinaus wird jedes Haar von einem kleinen Muskel umfasst, der mit dem Haarfollikel verbunden ist und das Haar aufrichten kann. In nächster Umgebung des Haarfollikels liegen feine Nervenfasern, die als Follikelrezeptoren hochempfindlich auf alle äußeren Reize reagieren.
Weitere Informationen zum Haaraufbau:
Haarfunktionen | Haarformen | Schuppenschicht |
Der sichtbare Teil der Haarstamm
Während die Haarwurzel lebendes Gewebe darstellt beim Haaraufbau, besteht der sichtbare Teil des Haares nur aus toten Hornzellen. Was wir gemeinhin als Haare bezeichnen, sind letztlich nur lange Hornfäden, die aber über einen komplexen Aufbau verfügen. Jedes Haar besteht nämlich aus zwei bis drei Schichten – Cuticula, Cortex und Medulla. Der sichtbare Teil des Haares ist nicht wichtig für die dauerhafte Haarentfernung.
Die Cuticula oder Schuppenschicht liegt ganz außen und dient zum Schutz des Haares. Sie besteht aus mehreren Lagen ineinandergreifender Hornschüppchen, die ähnlich wie Dachziegel oder die Schuppen eines Tannenzapfen angeordnet sind. Bei gesundem Haar liegen diese Schüppchen flach aneinander, reflektieren das Licht und geben dem Haar einen schönen Glanz. Ist die Cuticula geschädigt, wirkt auch das Haar spröde oder struppig. Fett aus den Talgdrüsen umhüllt und schützt diese Schicht zusätzlich.
Der Cortex oder die Faserschicht befindet sich unter der Cuticula und macht mit circa 80% den Hauptbestandteil des Haares aus. Er besteht aus langen verhornten Keratinbündeln, die sich wiederum aus feinsten Keratinfasern, den sogenannten Fibrillen zusammensetzen. Außerdem sind im Cortex die Farbpigmente angesiedelt, die für die individuelle Haarfarbe verantwortlich sind. Ist die Cuticula gesund, lässt sie auch die Farbpigmente des Kortex schimmern. Cuticula und Cortex werden durch einen Zellmembrankomplex verbunden, der wie eine Kittsubstanz wirkt und das Haar elastisch und reißfest macht.
Die Medulla oder das Haarmark bildet den inneren Kern des Haares, ist allerdings nur bei dickeren Haaren vorhanden. Sie besteht hauptsächlich aus Abbauprodukten des Cortex sowie Fetten und spielt für den sichtbaren Aufbau des Haares keine Rolle.