Gesunde und schöne Haut bis ins hohe Alter

NMF

Natural Moisturizing Factors – NMF

liposomen-nmf-komplexWie die Haut Feuchtigkeit speichert
Wasser spielt für die Gesundheit der Haut eine immense Rolle. Durchschnittlich 10 bis 30 % Wasser enthält das Stratum Corneum, die schützende äußerste Hornschicht der Haut. Die Zellen der darunter liegenden Schicht, des Stratum granulosum, können sogar bis zu 70 % Wasser speichern. Je besser das Wasser im Stratum Corneum gebunden wird, desto glatter, elastischer und frischer ist auch das Hautbild. Fehlt es an Wasser, wirkt die Haut fahl und Fältchen werden sichtbar. Damit das Wasser nicht einfach verdunstet, muss es allerdings in der Haut gebunden werden. Dafür sorgt eine Reihe ganz unterschiedlicher Substanzen, die aus dem Schweiß, dem Talg und Abbauprodukten des natürlichen Verhornungsprozess der Haut stammen. Zusammengefasst werden sie unter dem Begriff Natürliche Feuchthaltefaktoren oder Natural Moisturizing Factors, kurz NMF. Gemeinsam ist ihnen die Fähigkeit, Wasser zwischen und innerhalb der Korneozyten (Hornzellen) des Stratum Corneum zu binden. Im Einzelnen handelt es sich hauptsächlich um verschiedene Säuren (vor allem Aminosäuren und Milchsäure), Zucker, Urea (Harnstoff) und mineralische Salze.
Mit zunehmendem Alter verringert sich der Gehalt an hauteigenen Feuchthaltefaktoren. Auch übertriebene Hygiene und ungeeignete Kosmetikprodukte können die Hautbarriere schon in jungen Jahren derart schädigen, dass ein Teil der körpereigenen NMF einfach ausgespült wird. Ebenso gehen einige Hautkrankheiten mit einem geringen Anteil körpereigener NMF einher. Das Defizit kann allerdings durch dermatologische Hautpflegeprodukte teilweise ausgeglichen werden, die der feuchtigkeitsarmen Haut unter Berücksichtigung ihrer speziellen Physiologie hauteigene oder strukturell verwandte Feuchthaltefaktoren anbieten.

Natural Moisturizing Factors im Detail

Aminosäuren

sind Proteinbausteine und machen einen großen Anteil der hauteigenen NMF aus. Sie stammen aus dem Protein Filaggrin, einem Eiweiß, das sich bei allen Säugetieren findet und für die strukturelle Verbindung der Hornzellen verantwortlich ist. So scheint auch die Ursache einiger Hautkrankheiten wie der Ichthyosis vulgaris in einem Defekt des Proteins Filaggrin zu liegen, was sich durch einen Mangel an NMF und feuchtigkeitsarmer, schuppender Haut bemerkbar macht. Zu den Aminosäuren der NMF, die auch in Pflegeprodukten Verwendung finden, zählen unter anderem die Pyrrolidoncarbonsäure (PCA), sowie Arginin, Glutamin, Ornithin, Glycin und Histidin. Insbesondere reife Haut profitiert von einer aminosäurehaltigen Pflege.

Urea, auch Harnstoff,

entsteht als Abbauprodukt der Aminosäuren und ist ein Molekül mit stark hygroskopischer (wasseranziehender) Wirkung. Es wird der Haut mit dem Schweiß geliefert, bindet Proteine und Wasser an sich und sorgt so für gute Durchfeuchtung zwischen und innerhalb der Korneozyten. Auch Urea findet Verwendung in dermatologischen Pflegeprodukten, wobei es bei einer geringeren Einsatzkonzentration vor allem feuchtigkeitsbindend, ab einer Konzentration von 10 % keratolytisch, Juckreiz lindernd und leicht antibakteriell wirkt, was es insbesondere zur Behandlung von Verhornungsstörungen geeignet macht.

Hyaluronsäure

gehört zu den sogenannten Glykosaminoglykane (GAGs), die wichtige Bausteine des Bindegewebes darstellen. Sie besitzt die Fähigkeit große Mengen an Wasser zu binden (so besteht zum Beispiel der Glaskörper des Auges aus 98 % Wasser, das durch 2% Hyaluronsäure gebunden ist). Auch der hauteigene Gehalt an Hyaluronsäure nimmt mit dem Alter ab, weshalb sie in Pflegeprodukten für reife und trockene Haut Feuchtigkeit spendet und leicht straffend wirkt.

Milchsäure (acidum lacticum)

ist eine chemische Verbindung, die als Zwischenprodukt im gesamten Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielt und sich unter anderem im Blut, Schweiß, dem Muskelserum und verschiedenen inneren Organen findet. Sie wirkt hautglättend und in höheren Konzentrationen leicht keratolytisch, was sie auch zur Behandlung von Verhornungsstörungen geeignet macht.

Glycerin

Glycerin findet sich in geringem Maße ebenfalls im Stratum Corneum. Es bildet einen Grundbaustein aller Fette (der sogenannten Triglyceride, die aus einer Verbindung von drei Fettsäuren mit Glycerin bestehen) und wird bei der Hydrolyse der Hautlipide freigesetzt. Als Bestandteil von Pflegeprodukten wirkt es glättend und feuchtigkeitsbindend, kann der Haut in hohen Konzentrationen allerdings Wasser entziehen.