Saccharoseintoleranz
Unverträglichkeit gegenüber Haushaltszucker
Saccharoseintoleranz – die primäre und die sekundäre Saccharoseintoleranz.
Bei der primären Saccharoseintoleranz handelt es sich um eine sehr seltene vererbbare Stoffwechselerkrankung, die nur dann zum Ausbruch kommt, wenn die entsprechende Genmutation sowohl vom Vater als auch von der Mutter geerbt wurde. Die Häufigkeit für eine solche autosomal-rezessiv vererbte Saccharoseintoleranz liegt bei lediglich 1:222.900! Das Enzym Invertase, das bei der Nahrungsaufnahme im Dünndarm dafür zuständig ist, dass das aus der Zuckerrübe oder dem Zuckerrohr stammende Disaccharid Saccharose in D-Fructose und D-Glukose-Moleküle gespalten wird, ist ganz oder teilweise in seiner Funktion behindert, so dass die Saccharose unzerlegt in den Dickdarm gerät, wo sie in Kohlendioxid und Wasser umgewandelt wird. Das geht mit unterschiedlich starken Beschwerden einher, die von Bauchschmerzen und Durchfall bis zu Krämpfen und Erbrechen führen können.
Die sekundäre Saccharoseintoleranz kann Folge einer Darmentzündung oder einer durch Antibiotika geschädigten Darmschleimhaut sein. Als Ursache für das Auftreten dieser Sekundärform der Saccharoseunverträglichkeit kommt auch eine Zölikalie in Frage.
Diagnose und Therapie der Saccharoseintoleranz
Die sicherste Diagnosemethode ist die Dünndarmbiopsie, bei der die Sucrase-Isomaltase-Aktivität im Dünndarmgewebe bestimmt wird. Der Wasserstoffatemtest nach der Einnahme von Disacchariden ist demgegenüber weniger aussagekräftig, wird aber auch sehr häufig verwendet.
Die Therapie der Saccharoseintoleranz erfolgt durch die Einnahme von Ersatzenzymen gegen den Disaccharidasemangel oder/und durch eine saccharosearme Ernährung, bei der Haushaltszucker durch Traubenzucker, Milchzucker und Fruchtzucker ersetzt wird. Da auch viele Obstsorten Saccharose enthalten, ist auch hier Vorsicht geboten.
Zur Beruhigung des Darms muss man dann den Zucker weglassen und eine gute Darmsanierung durchführen.